Was für das Wetter und dem Straßenverkehr gilt, kann man als Investor 1:1 an der Börse anwenden. Wenn es, wie jetzt, glatt auf den Straßen wird, geht man als umsichtiger Fahrer runter vom Gas. Auf das Depot umgemünzt, reduziert man die Aktienquote. Klar kann man weiter das Gas durchdrücken, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist aber dabei um ein vielfaches höher. Viele Floskeln wie beispielsweise: “Sei gierig wenn andere ängstlich sind, sei ängstlich wenn andere gierig sind” (Warren Buffett) verdeutlichen, dass die Börse keine Einbahnstraße ist.

Wie Sie – als Leser unseres wöchentlich erscheinenden Infoletters – bereits in den letzten Ausgaben mitbekommen haben, wurde unser seit Anfang des Jahres benanntes (Zwischen)Ziel im DAX bei 13250 Punkten erreicht und sogar übertroffen. Diese Pflichtaufgabe hat der Index meisterhaft erfüllt. Da seit dem nicht viel Vorwärts ging, und sich die Anzeichen bzw. Risiken geopolitisch erhöht haben, reduzierten wir konsequent in unseren Strategien (mit Ausnahme des ISM-Ökostar) und Portfolios die Aktienquote

Das Hauptrisiko in den kommenden Wochen ist u.a. auch das Thema, das uns seit Monaten beschäftigt und auf das die Börsen sehr empfindlich (positiv wie negativ) reagieren, nämlich Donald Trump und der Handelsstreit. Anfang der Woche verhängte der US Präsident Strafzölle gegen Brasilien und Argentinien, als Maßnahme gegen deren Abwertung ihrer Währung. Am 15. Dezember läuft die Deadline für ein Abkommen mit China aus und Trump könnte, sollte bis dahin kein “Deal” zustande kommen, die Zölle als Druckmittel wieder anheben.

Darüber hinaus läuft innenpolitisch in den USA ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump. Beobachter sagen, dass es unwahrscheinlich ist, Trump aus dem Amt zu heben, allerdings stellt dies nüchtern betrachtet trotzdem ein Risiko dar. Viele vergessen: Den BREXIT hielten damals die Börsianer und die Gesellschaft als “unwahrscheinlich”. Der Schock und das Ergebnis danach blieb vielen in Erinnerung. 

Somit ergibt sich ein Mix aus “Hoffnung dass man sich einigt” bei einem leicht überhitzten Aktienmarkt. Eine Korrektur und Konsolidierung würde der langfristigen Rally gut tun um danach Anlauf zu nehmen, neue Hochs zu erzielen. Wie immer kann es an der Börse auch anders kommen und die Indizes ziehen auf neue Hochs durch. Man ist dann zwar beim Anstieg nicht voll dabei, aber auch hier bemühen wir ein Sprichwort: “Laufe nie einer Bahn hinterher, die Nächste kommt bestimmt” (Andre Kostolany)