Der Start ins zweite Halbjahr lässt auf mehr hoffen. Nachdem das erste Halbjahr 2022 mehr als bescheiden ausfiel und speziell die letzte Woche mit Kursabschlägen die Stimmung der Anleger drückte, war in dieser Woche ein ordentlicher Bounce fällig.

DAX mit Startschwierigkeiten
Der deutsche Aktienmarkt war zu Beginn der Woche weiter damit beschäftigt, die negativen Nachrichten rund um einen möglichen Gas-Stopp aus Russland zu verkraften. Bezeichnend für die Misere ist die aktuelle Schieflage der ehemaligen Tochtergesellschaft von E.ON, Uniper SE. Das damals vom Mutterkonzern abgespaltete Unternehmen hat sich auf die Versorgung von Gas spezialisiert und galt (gemessen am Verlauf des Börsenkurses) die letzten Jahre als Erfolgsstory. Das Blatt hat sich hier nun um 180 Grad gewendet, sodass Uniper nicht nur vom Aktienkurs sich mehr als halbiert hat, sondern auch in dieser Woche staatliche Hilfen beantragt hat, um eine mögliche Insolvenz zu vermeiden.
Der DAX ging in einem recht toxischen Umfeld zu Beginn der Woche in die Knie und markierte ein marginales Jahrestief. Damit begann das neue Quartal zunächst schwach, was sich jedoch dank der Amerikaner ändern sollte.
FED und US-Arbeitsmarkt sorgen für Kauflaune
Grundsätzlich halten sich die US-Indizes seit dem Ausrufen der “Bärenfalle” vor einigen Wochen recht robust. Grund dafür ist die abnehmende Inflationsangst in Folge fallender Rohstoffe, aber auch dem Umstand, dass sehr viele negative Erwartungen in den Kursen die letzten Monate eingepreist wurden. In dieser Woche ließ das FED Protokoll zumindest kein weiteres aggressives Vorgehen der Notenbank erwarten und auch der starke Arbeitsmarktbericht sorgte für lachende Gesichter der Marktteilnehmer, da eine Rezession möglicherweise doch weniger Thema sein wird als von vielen befürchtet.
Ölpreise und Gold weiter unter Druck
Der Ölpreis wurde in dieser Woche schwächer gehandelt, was den Inflationsdruck wie oben beschrieben abflachen konnte. Gold, als Inflationsschutz schlechthin, wurde in dieser Woche abverkauft. Der Trend fallender Rohstoffpreise geht seit dem Hoch im März dieses Jahres in die nächste Runde.



