Eine bewegte Woche liegt hinter uns. Sowohl die Kurse an den Märkten hatten ordentliches Schwankungspotenzial aufzuweisen aufgrund der am Donnerstag abgehaltenen Sitzung der EZB als auch gesellschaftspolitische Themen mit einem Wirtschaftsminister, welcher sich zum Gespött der Medien und politischen Landschaft gemacht hat.

EZB liefert und erhöht die Zinsen
In unserem Infoletter von letzter Woche machten wir unsere Erwartung deutlich, dass die EZB in ihrer Sitzung nicht auf ihren Händen sitzen bleiben und klar an der Zinsschraube drehen wird. Konkret untermauert mit der Aussage: „Nachdem nun die USA klarmachen, dass sie ihre Zinsschritte unbeirrt weiter verfolgen wird, ist die EZB indirekt gezwungen nachzuziehen.“ Mit einem Zinsschritt von 0,75 %, anstatt wie vor Monaten erwartet 0,5 %, zeigt sich die Zentralbank Europas entschlossen, der Inflation entgegenzuwirken. Durch die Ankündigung von weiteren Zinserhöhungen, bei gleichbleibend hoher Inflation, verlieh Christine Lagarde diesem Nachdruck.
DAX zeigt sich robust
Zu Beginn der Woche zeigten sich die Marktteilnehmer recht zurückhaltend aufgrund des bevorstehenden Termins der EZB, was den DAX in einer Spanne zwischen 12.600 und 13.000 verweilen ließ. Am Donnerstag spielte er diese Spanne innerhalb weniger Stunden ab und zeigte sich letztendlich robust, da der Zinsschritt der EZB ihren Schrecken verloren hatte. Ein ebenso starker US-Markt verhalf dem deutschen Aktienindex letztendlich, über 13.000 Punkte aus dem Handel in dieser Woche zu ziehen. Der DAX konnte sich somit eine hervorragende Ausgangssituation verschaffen, zumindest bis Ende nächster Woche, weiter anzusteigen. Grundsätzlich stehen mit den US-Inflationsdaten (welche wahrscheinlich moderater ausfallen werden) und der FED Sitzung wichtige Termine auf der Agenda, welche entscheidend für den Verlauf der kommenden Monate werden. Sollte Powell nicht zu „hawkish“ auftreten, sind weiter steigende Kurse und Momentum vorprogrammiert.
Insolvenz nicht gleich Insolvenz
Ein an Lächerlichkeit nicht zu überbietendes Interview gab Robert Habeck im Öffentlich-Rechtlichen. Auf die Frage, ob dem Land aufgrund der gestiegenen Energiepreise eine Insolvenzwelle drohe, verneinte dies der Wirtschaftsminister mit dem Hinweis, dass einige Betriebe einfach nichts mehr verkaufen werden und dies keine Insolvenz automatisch darstellt. Nun, fehlende Einnahmen und steigende Ausgaben führen zu einem negativen Ergebnis und dies auf kurz oder lang zur Insolvenz. Klingt komisch, ist aber so.
An den Märkten kam es in dieser Woche zu einer positiven Gegenreaktion auf die Abverkäufe der letzten 3 Wochen. Die kommenden Handelstage werden mindestens genauso spannend wie zuletzt.



