Bereits letzte Woche beschrieben wir im Marktbericht, dass wir in dieser Woche von höheren Schwankungen ausgehen als im Vergleich zur Vorwoche (250 Punkte Spanne). Der DAX hielt sich eindrucksvoll an unsere Ansage und spielte Ping Pong zwischen 12.000 und 12.600 Punkten.

Die Woche begann schwierig für die Indizes. Wie bereits letzten Montag, startete der DAX schwach in die neue Woche aufgrund der Meldungen weiter steigender Infektionszahlen. Die Schwäche wurde von Schnäppchenkäufern genutzt um den Index über 12.000 Punkten zu stützen. In der Nacht zum Dienstag sorgte Peter Navarro, ein Berater Trumps für Unruhe, als er meinte, dass der Handelsdeal zwischen den USA und China auf Eis gelegt werde. Sofort schaltete sich Donald Trump via Twitter ein und dementierte die Meldung. Die Indizes reagierten erleichtert, sodass der NASDAQ ein neues Allzeithoch markieren konnte und der DAX bis 12.600 Punkte anzog. Besonders auffällig ist in den letzten Wochen, dass der Dow Jones Schwäche zeigt gegenüber dem DAX.
Mitte der Woche konnte der Markt dann die negativen Nachrichten rund um die Corona Pandemie doch nicht mehr ausblenden. Einige US Staaten werden mit der Aufhebung des Lockdowns zögerlicher und auch Apple schließt in einigen Bundesstaaten seine Stores. Die Indizes fielen daraufhin deutlich und nur durch (einmal mehr) Meldungen seitens der Notenbanken EZB und FED konnten die Märkte den Kopf aus der Schlinge ziehen.
Es sind diese Gegenbewegungen, die aktuell den Markt so anstrengend machen und für keine klare Richtung sorgen. Was lieferte die EZB? Geschenke von rund 1.4 Billionen an die Banken zu -1% Zinsen. Bei -1% Zins sind es immerhin 14 Milliarden, die den Banken geschenkt werden.
Manchmal macht es den Anschein, als hätten die Zentralbanken mehr Asse im Ärmel, als ein Pokerspiel Karten hat. Der letzte Woche beschriebene Tanz auf der Rasierklinge, könnte sich schon bald als sehr schmerzhaft erweisen, vor allem für Anleger die das Risikomanagement nicht im Auge haben. Wie Sie sehen, sind wir seit ca. 2 Wochen mit unserer Markterwartung ganz klar von vorher bullisch auf neutral gewechselt.
In einer schwankungsintensiven Woche, schlossen die Indizes mit Kursverlusten.


