Viele, selbsternannte oder von den Medien titulierte, Crash Propheten beschwören seit Jahren das Ende des EURO. Der in Deutschland bekannte Dr. Markus Krall rechnet sogar bis 2021 mit einem EURO-Crash
und wird seit Jahren nicht müde, das Ende der Gemeinschaftswährung herbeizusehen.
Das Dr. Krall in der Chefetage der Degussa-Bank (einem der größten Goldhändler Europas) sitzt, hat natürlich einen gewissen Beigeschmack. Der gute Mann ist jedoch kein Einzelfall. Mehrere EURO-Crash Beschwörer haben entweder einen eigenen Fonds oder zumindest ein Interesse daran, ihre Bücher zu verkaufen oder eben (wie im Fall Dr. Krall) die Leute auf den vermeintlichen Crash vorzubereiten und in die Krisenwährung Gold zu navigieren. Ob es so kommt, weiß kein Mensch auf diesem Planeten.
Da wir nicht nur Aktien in unserer Analyse berücksichtigen sondern auch die Entwicklung des EURO gegenüber des US-Dollar im Auge haben, wird das Währungspaar laufend von uns anhand der technischen Analyse unter die Lupe genommen. Dies ist zum einen wichtig um die favorisierte Region zu filtern (ein starker EURO ist schlecht für exportorientierte Länder) aber auch um unseren Kunden die Entwicklung von Positionen in US Dollar erklären zu können.
Aktuell befinden wir uns in einer der größten wirtschaftlichen Krisen und normalerweise sollte man davon ausgehen, dass die Staaten in Europa sowie der EURO aufgrund der Verschuldung kurz vor dem Kollaps stehen. Nun, anders als die Nachrichten es erwarten lassen, lässt der EURO die Muskeln spielen und wertete gegenüber dem US Dollar in den letzten Wochen massiv auf.
Die beschriebene Aufwertung des EURO hatten wir mit Hilfe unserer Analysemethode bereits antizipiert.

EUR/USD VORHER 24.06.2020

EUR/USD NACHHER: 27.07.2020
An dieser Stelle das klare Statement, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbrechen des EURO extrem gering ist. Persönlich halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Erde von einem Asteroid getroffen wird, anstatt dass die europäische Gemeinschaftswährung kollabiert. Langfristig hat der EURO gegenüber dem US Dollar sogar extremes Aufwertungspotential welches an die Hochs aus dem Jahr 2008 (damals 1.60 EUR/USD) zurückreicht. Diese Erwartung stammt nicht aus irgendwelchen Nachrichten und Emotionen, sondern nüchterner charttechnischer Betrachtung.
Welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen, falls der EURO weiter aufwertet?
Der Anleger, welcher in US Aktien Gewinne erzielt, gibt einen Teil anhand der Währung (sog. Währungsverluste) ab. Bei Verlusten in den Aktien, verliert er somit doppelt.
Ist es dann eine Option in deutsche und europäische Aktien zu investieren?
Teilsweise. Industrie- und Exportunternehmen werden durch einen starken EURO zusätzlich belasstet. Da der DAX viele Unternehmen aus dem Bereich Chemie und Automobil beinhaltet, wird dieser bei o.g. Szenario eher weiter zu den Underperformern zählen.
Genau aus diesem Grund ist es wichtig, die “richtigen” Aktien auszusuchen und umso wichtiger sein Vermögen breit zu streuen in verschiedene Anlageklassen aber auch Währungen.