Seit dem 23. Februar führt der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen in den Krieg in der Ukraine. Die Weltgemeinschaft und viele Anleger rund um den Globus sind schockiert und verunsichert ob der Konsequenzen. Wir beobachten die Lage seitdem sehr detailliert und haben in unserem Investment-Komitee die Auswirkungen auf die verschiedenen Strategien diskutiert und analysiert. Ungeachtet der Länge des Konflikts, der bereits erfolgten Sanktionen und möglicher politischer Veränderungen können wir die folgenden Punkte festhalten:

Die Weltbörsen reagieren sehr unterschiedlich auf den Krieg:
Europa: Die beiden führenden russischen Leitindizes RTS und MOEX sind am Donnerstag, 24.02. um -39,44 % bzw. -33,28 % eingebrochen. Der Deutsche Leitindex DAX verlor -4,0 Prozent, der europäische EUROSTOXX 50 -3,5 %. Während der DAX und der EUROSTOXX 50 auf Ihren niedrigen Niveaus verharrten, erholen sich der RTS und MOEX seitdem deutlich.
USA: Auf der anderen Seite des Atlantiks gaben die Kurse der führenden Indices S&P 500 und NASDAQ 100 zu Beginn ebenfalls nach, drehten im Laufe des Tages jedoch ins Plus und schlossen positiv mit +1,47 % respektive +3,06 %. Seit Kriegsbeginn liegt der S&P 500 unverändert, während der NASDAQ 100 um +1,48 % zulegen konnte
Was bedeutet das für Ihr Portfolio?
Die Auswirkungen auf Ihre Anlagestrategie entnehmen Sie dem Wochenbericht, der jeden Sonntag um 10h versendet wird.
Wenn Sie schon Samstag per WhatsApp informiert werden wollen und noch nicht in unserem Verteiler sind, schicken Sie uns einfach eine Nachricht an 0049 151 43151051 .
Alle Strategien der ISM-Capital.de sind langfristig regelbasiert aufgestellt und auch auf Krisenszenarien eingestellt. Wir reagieren daher nicht kurzfristig und hektisch. Der Anteil an russischen Aktien ist durchweg sehr gering (unter 1 %). Weitere Verluste werden also stark abgebremst.
Russlands globale Wirtschaftsleistung von 1,5 Billionen Euro beträgt gerade einmal 1,3 % der globalen Wirtschaftsleistung.
Aufgrund der breiten Streuung der Strategien mit einer weltweiten Allokation in Aktien und Anleihen sind Ihre Portfolios geschützt vor Einbrüchen von Einzelmärkten, aber auch vor den beschlossenen und noch folgenden Sanktionsmaßnahmen gegenüber Russland.
Da der Konflikt in der Ukraine seit mehreren Wochen schwelt, ist eine Eskalation in vielen Aktienkursen bereits eingepreist. Aktienkurse von Unternehmen mit hoher wirtschaftlicher Verflechtung in Russland sind in den vergangenen Wochen bereits gefallen.
Als langfristige Anleger können Sie an Ihren Anlagezielen festhalten und müssen sich nicht von kurzfristigen Ausschlägen aus der Ruhe bringen lassen. Fokussieren Sie sich auf Ihren Anlagezeitraum. Anleger, die sich fragen: „Soll ich jetzt alles verkaufen?“, sollten sich über zwei Dinge im Klaren sein:
Ein Verkauf zum Kurstief bedeutet die Realisierung von Verlusten
Wenn sich die Kurse nach dem Tief wieder erholen, partizipieren Sie nicht mehr am Aufschwung. In diesem Falle hätten Anleger weniger Anteile im Depot, als vor dem Krieg.
In der Krise gilt:
Nutzen Sie das Instrument des Sparplans, profitieren Sie von Kurstiefs, da so mehr Anteile für das gleiche Geld gekauft werden, als in den vergangenen Monaten. Langfristig gesehen nutzen Sie so den Cost-Average-Effekt, d. h. Sie profitieren bei einer Kurssteigerung vom Kauf der Anteile bei niedrigem Kurswert.
Wie in jedem Crash gibt es Unternehmen, die von einer Krise profitieren und Unternehmen, die besonders darunter leiden. Wer Gewinner und wer Verlierer sein wird, zeigt sich oftmals erst nach einigen Monaten. Auf die richtigen Unternehmen zu setzen, fällt selbst professionellen Investoren oftmals schwer. Bei der Investition in ganze Länder oder Regionen über ETFs profitieren Sie automatisch vom Aufschwung nach der Krise.
Droht ein Börsencrash? Sofern die Historie ein Indikator für die Zukunft ist, führen Kriege nicht zu Börsencrashs. Egal ob im Irak-Krieg 2003, dem Vietnam-Krieg oder sogar dem Zweiten Weltkrieg: die Börsenkurse fielen entweder gar nicht oder stiegen bereits kurz darauf auf neue Allzeithochs. Einige Investoren nutzen solche Kursschwäche daher regelmäßig zu Neuinvestitionen, um von der folgenden Erholung zu profitieren.
Ruhe bewahren und an Ihre persönlichen Ziele denken
Bevor Sie diese Woche dafür nutzen, über die Änderungen in Ihren Portfolios nachzudenken, besinnen Sie sich zuerst auf Ihre Anlageziele: Bis wann wollen Sie und Ihre Kunden investieren? Investieren Ihre Kunden zum Vermögensaufbau oder z. B. in einen Kindersparplan für die Enkel, dann haben diese eher einen langfristigen Anlagehorizont.
In diesem Falle bleiben Sie ruhig. Versuchen Sie Ihre Emotionen und das Gefühl unbedingt handeln zu wollen von Ihrem Depot zu trennen. So schlimm ein Krieg für die Menschen ist, an der Börse haben Konflikte meist kurze Auswirkungen. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich Unternehmen schnell auf veränderte Bedingungen einstellen können. Beim Corona-Crash vor nahezu genau zwei Jahren brauchten die Aktienmärkte nur wenige Wochen, um ihre Tiefs zu überwinden und neue Höchststände zu erreichen. Wer damals Vertrauen in die Strategien hatte, sogar nachgekauft oder einen Sparplan gestartet hat, profitiert bis heute davon.
Falls Sie dennoch Fragen haben oder über Ihr Portfolio sprechen möchten, zögern Sie nicht und rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns.
Hinweis: Dies ist ein uns von unserem Dachverband NFS Netfonds zur Verfügung gestellten Text, der an unsere Anlagestrategien angepasst wurde.