Einzelhandel geschlossen, Sozialkontakte meiden, Ausgangssperre versteckt angekündigt. Produktionsbänder stehen still, die Grundversorgung wackelt, die Globalisierung zeigt ganz klar Ihre Verletzlichkeit. Die hochgelobte Freiheit und Freizügigkeit wird eingeschränkt! Für uns unvorstellbar, für viele Menschen auf dieser Welt ein Zustand der Normalität. 

Diesmal ist der Feind nicht sichtbar.
Wie gemein!

Was mussten wir alles an sozialen Einbußen hinnehmen um der Globalisierung, dem internationalen Wettbewerb stand halten zu können (Stichwort: Mobilität) und nun ist er da, der unsichtbare Feind und wirft unser gesamtes wirtschaftliches System aus den Fugen. Warum?

Weil unser System auf
Schnelligkeit, Profit und einer gewissen Kurzlebigkeit
aufgebaut ist.

Ein System, welches es verstanden hat, Individualismus mit Konsum zu verbinden. Schneller, weiter, höher, nichts schien unmöglich. 
Dabei sein ist alles. Um jeden Preis den Preis bekommen.

Und was lehrt uns nun Corona? Corona lehrt uns nichts Neues, nein.

Corona zeigt uns,
was wir vergessen haben
bzw. nicht wahrhaben wollten!

Die – berechtigte bzw. unberechtigte – Panik um die Ausbreitung des Viruses legt zwei differenzierte Sichtweisen an den Tag:

a) Bei all den Maßnahmen, die die einzelnen Staaten in Bezug auf dieses Virus treffen, ist Corona entweder deutlich gefährlicher als wir denken bzw. als uns reportet wird oder

b) es ist die perfekte Begründung zur „Sanierung” bzw. Neuauflage bzw. -ausrichtung unserer Wirtschafts- und vor allem Geldpolitik.

Der Worst-Case: eine Kombination aus beiden.

…warten wir ab, wir werden voraussichtlich live dabei sein. 

Festzuhalten bleibt, dass sich kein, zumindest mir bekannter, Nationalstaat auf diesem Planeten ein zweites Armageddon wie die Finanzkrise im vorletzten Jahrzehnt leisten kann. Die Wunden aus dieser Finanzkrise sind bis heute nicht verheilt und die finanziellen Situationen der aktuell vorherrschenden Wirtschaftsmächte befinden sich noch immer auf der Intensivstation. Wären da nicht die Wiederbelebungsmaßnahmen der Notenbanken gewesen, wären die einzelnen Wirtschaftspatienten schon längst verstorben. Doch solange die Gelder fließen und die Schuldscheine schleichend weginflationiert werden, schlägt das Herz des geschönten Wohlstandes weiter.

Wie unschwer erkennbar ist, ist der Autor dieses Artikels selbst in der Finanzbranche tätig. Doch die Philosophie eines guten Investments liegt nach Einschätzung des Autors nicht auf der Erzielung der maximalen Rendite, sondern auf der Erzielung eines wertvollen Beitrags für die Gesellschaft den dies schafft im Umkehrschluss einen „gehebelten” Mehrwert. Eine Rendite für den Investor und eine Verbesserung für Mensch und Umwelt.

Deswegen ist meine Empfehlung gerade in der jetzigen, gefühlt unsicheren Zeit,

die Gelder nicht den Unternehmen zu entziehen,
sondern genau abzuwägen und
seine Gelder in Unternehmen zu investieren,
welche einen produktiven Mehrwert
für Investor und Gesellschaft haben

…und für Ihren gesellschaftlichen Auftrag einstehen.

Und da kommen gerade die Aktien ins Spiel, die in Deutschland zu unrecht stellenweise verteufelten Aktien (Randbemerkung: eine Mitschuld trägt hierbei das Beratungssystem der Banken), sind nichts anderes als die Verbriefung von realen Unternehmenswerten. In einer freien Welt ist die Aktie die Chance eines jeden, sich am wirtschaftlichen Markt zu beteiligen bzw. aktiv mitzugestalten. Ja, Aktien haben Schwankungen in ihrem Wert und sind langfristige Investments.

Bargeld schwankt nicht, hat aber oftmals in der Zeit keinen Wert. Geld ist kein Wert sondern nur eine Abstraktion zur Bewertung des Realen. Wer das verstanden hat weiß warum man Substanzwerte bevorzugen sollte. Sie verbriefen die Produktivität der Realität mit einem Bonus für die Zukunft, während das Geld nur die gesetzlichen Normen eines in sich wechselnden politischen Systems verbrieft. 

Ich persönlich besitze trotz aktuell vorherrschenden Kurseinbrüchen lieber Anteile an realen Unternehmen, welche gesellschaftliche Beiträge in Form von Gehältern, Produkten und Erfindungen liefern bzw. erwirtschaften, als Geld auf Giro- und Sparkonten. 

Denn geht es diesen Unternehmen gut, wird es der Gesellschaft auch gut gehen. Versprechen des Staates auf den Wert des ausgegebenen Geldes wurden für mich geschichtlich schon zu oft gebrochen bzw. durch inflationäre Tendenzen unterwandert. 

Ja zu Produktivität, ja zu Forschung und Entwicklung, ja zu Wohlstand einhergehend mit Klima- und Ressourcenschutz. Ein Nein zum blinden Kapitalismus und der unkontrollierten Geldmengenausweitung der Notenbanken. Wir werden sehen wie das EURO-System nach der Corona-Krise standhalten wird. Ich für meinen Teil weiß, das die Börse es wird.

Ja zu Aktien, denn Börse ist Leben.